Mein neues Buch:
„Calambour und Calembour“

Mein neues Buch:
„Calambour und Calembour“

„Die Kulturgeschichte des Adlerholzes, des wertvollsten Holzes der Welt, des Oud, und eine unnachahmlich französische Art, Wortspiele zu erfinden“

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In der Hinterlassenschaft der Internistin Dr. Marietta Lubarsch (1925-2009), einer guten Freundin von mir, fand ich ein Manuskript, das ihr Großvater, der Französischlehrer Ernst Oskar Lubarsch (1845-1887) 1881 geschrieben hatte. Es handelt sich dabei um die Übersetzung des Dramas Ruy Blas von Victor Hugo ins Deutsche. Er konnte sein Manuskript nicht mehr veröffentlichen, so dass ich mich dazu entschloss, es postum herauszugeben. Man kann es jetzt in meiner Bearbeitung im Netz finden.

In einem Gespräch mit der befreundeten französischen Antiquarin Pascale Lang,der ich von dem Manuskript erzählte, kamen wir auf das Wort Calambour zu sprechen, das in der Originalfassung des Dramas Ruy Blas im Text von Victor Hugo auftaucht. In den bekannten Übersetzungen ins Deutsche verstehen die Übersetzer meist Aloeholz unter diesem Ausdruck. Pascale Lang fiel aber auf, dass es auch Calembour als Witz gibt. Beide Ausdrücke werden gleich gesprochen. Sie regte mich dazu an, den beiden Ausdrücken nachzugehen. Daraus entstand dieses Buch „Calambour und Calembour. Die Kulturgeschichte des Adlerholzes, des wertvollsten Holzes der Welt, des Oud, und eine unnachahmlich französische Art, Wortspiele zu erfinden“. Da Pascale Lang die Idee dazu gab, erscheint sie als Mitautorin. Der Text stammt aber von mir.

Der Text ist in zwei große Themenblöcke geordnet, Calambour als Adlerholz und Calembour als Wortwitz.

Im ersten Teil dieses Buches gehe ich der Kultur- und Entdeckungsgeschichte des Adlerholzes und des Ouds von der Antike bis heute nach.

Als Adlerholz wird das Holz, um das es geht, erst bezeichnet, als die Portugiesen diesem Holz in der Zeit der Entdeckungen diesen Namen gaben. Vorher wussten die Europäer zwar, dass es diesen Baum/diese Holz gab, wussten aber nicht, das es aus Ostasien stammte. Es wird  schon in den Veden beschrieben, Dioscorides nannte es agallochon (ἀγάλοχον). Lange dachten die Europäer, es käme aus Arabien. Das Adlerholz gilt als das wertvollste Holz der Welt – und zwar deshalb weil aus seinem Harz ein einzigartiges Parfüm, das Oud, hergestellt wird.  Deshalb war es nur den Königen erlaubt, den Baum zu fällen.

Das Adlerholz kommt in vielen Dichtungen vor, so bei Parzival und in „Einäuglein, Zweiäuglen und Dreiäuglein“ der Brüder Grimm und beim  persischen Dichter Saadi. Auch in Tausend-und einer-Nacht spielt es eine Rolle. Der Reisende Marcus Polo kannte es.

Viele Forschungsreisende und Missionare bemühten sich darum, das Adlerholz in Ostasien ausfindig zu machen. Zu ihnen gehören Garcia da Orta, Franz Xaver (Francisco de Xavier y Jassu), Fernão Mendes Pinto, John Huyghen van Linschoten, Engelbert Kaempfer und Georg Eberhard Rumpf (Georgius Everhardus Rumphius).

Aber welcher Baum war das echte Adlerholz bzw. Agallochum? War es der Blind- oder Blendbaum? Oder welcher andere Baum? Der Streit dauerte lange, bis man erkannte, dass das echte Adlerholz zur Gattung Aquilaria (und Gyrinops) gehörte.

Inzwischen ist der Baum aber in der freien Natur so ausgerottet, dass er unter Cites-Abkommen gestellt werden musste und nur in Plantagen angebaut zu bekommen ist.

Der Grund dafür, dass das Holz so begehrt ist, liegt im Harz des faulenden Kernholzes, das einen betörenden Duft ausströmt und seit langem  als Parfüm in Arabien unter dem Namen Oud im Handel ist. Zur Geschichte des Ouds als Parfüm gehört die Geschichte von Pomandern, Bisamäpfeln, Parfüm- und Pestbeuteln und die Geschichte der Weihrauchzeremonie in Japan sowie der Verwendung von Adlerholz als Medizin.

Der zweite Teil dieses Buches beschäftigt sich mit dem Wortwitz Calembour. Dessen Geschichte ist weiterhin nicht zu klären. Aber dazu gehören der Pfaffe vom Kahlenberg, die Grafen von Callenberg und andere „Kalembürger“. Auch ob der „Kalauer“ von Calembourg  stammt, bleibt unklar. Als Einschub kann die Historie des bekannten Liedes  „Eiapopeia, was raschelt im Stroh?“ gute Dienste leisten.
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